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Wir freuen uns auf das Performance Wochenende 2023,

zusammengestellt von Steffi Weismann und Oliver Möst

 

 


 

Fotodokumentation der Performances von 2023

 


Ritournelle

Anaïs Héraud-Louisadat und Till Baumann

Ritournelle ist eine künstlerische Recherche in Klängen und Bildern von Anaïs Héraud-Louisadat (Bildende Künstlerin)
und Till Baumann (Musiker, Klangkünstler).

Der Begriff Ritournelle bezieht sich auf eine repetitive, oftmals musikalische Phrase, die im Wachsen begriffen ist und dabei neue Dimensionen erschließt. Ritournelles aus Körper, Stimme und Objekten entstehen live während der Performance, dabei entwickelt sich eine Landschaft klanglicher Bilder, die nach und nach den ganzen Raum und seine Bewohner:innen umhüllt.

Anaïs Héraud-Louisadat ist eine in Berlin lebende Bildende Künstlerin und Kunsttherapeutin. Mehr über ihre Arbeit finden Sie auf ihrer Website: www.anaisheraud.com

Till Baumann ist Musiker, Klangkünstler und Theatermacher
und lebt in Berlin. Mehr über seine Klangarbeit finden Sie unter: https://sound.tillbaumann.de/

Seit 2012 arbeiten und performen Héraud/Baumann zusammen.
www.heraudbaumann.com

 

 


hecatean lines

marc norbert hörler und Verena Buttmann

hecatean lines ist eine Komposition neuer Werke, die mit folkloristischen Formen und Ästhetiken von Appenzell (CH) interagieren und diese aus einer queeren Perspektive beanspruchen. Sie ist inspiriert von einer ortsbezogenen Forschung zu Hexerei und Hexenprozessen in Appenzell. In Anspielung auf traditionelle Formen, wie das Charivari (eine schützende Kette) oder das
Rugguseli (mehrstimmiger Gesang), spürt hecatean lines den sinnlichen Verbindungen zwischen zeitgenössischer Queerness
und historischer Hexerei nach, indem es Gesang, Duft und Sprache als ephemere Existenzformen einsetzt und magische Praktiken als Werkzeuge der Welterschaffung in den Mittelpunkt stellt.
Die Performer:innen singen die Gedichte ace of swords und song for tenderness, in welchen Sanftheit als magische und queere Strategie des Miteinanders und der Kritik thematisiert wird.
Die Materialität der Stimmen lässt die Klarheit sprachlichen Ausdrucks hinter sich und verbindet sich mit der olfaktorischen Komposition the smoke in our nostrils zu einem sinnlich-affektiven Ensemble.

 

marc norbert hörler lebt und arbeitet zwischen Appenzell und Berlin. hörlers Praxis umfasst Poesie, Gesang, Duft, Schreiben, Performance, Kuratieren und Publizieren.
In der Arbeit mit Sprache und den Sinnen komponiert marc norbert hörler räumliche, akustische und olfaktorische Umgebungen mit einem Interesse an sinnlichem Erzählen und diachronen sprachlichen Verflechtungen.
marc norbert hörler studierte Bildende Kunst (BA) am Institut Kunst Gender Natur FHNW in Basel (CH) und Art Praxis (MA) am Dutch Art Institute der ArtEZ Universität der Künste in Arnhem (NL).

Performance—marc norbert hörler, Verena Buttmann
Kostüm—mit Laurent Hermann Progin
Musikproduktion/Sound Design—Pablo Giménez Arteaga

www.marrrrrc.com
www.verenabuttmann.eu


Flor de Pantano

Maque Pereyra

Flor de Pantano ist ein kontemplatives, feuchtes Terrain am Rande des Ausbruchs. Durch einen ständigen Wechsel der Charaktere - Kriegerin/Hostess, Perreo-Tänzerin, DJ - geht diese Performance von einem inneren und verdichteten Raum in einen weiten Raum über und überträgt die Rolle der Performerin auf das Publikum. Sie beabsichtigt, den performativen Körper zu erweitern, indem sie einen kollektiven Körper an der Schnittstelle von Choreographie, Publikumsbeteiligung und Musikpraxis schafft.

Maque Pereyra ist eine in Berlin lebende, multidisziplinäre Künstlerin, die hauptsächlich mit körperbasierter Performance und Musikproduktion arbeitet. Sie hat als Tänzerin für verschiedene Choreographen und Kompanien gearbeitet und später begonnen, Soloarbeiten zu produzieren. Im Jahr 2018 schloss sie den MA SoDA-Studiengang an der UdK-Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz ab. Ihre Arbeit erhielt internationale Anerkennung und wurde bei verschiedenen Veranstaltungen u.a. am HKW, Tanzquartier Wien und den Tanztagen präsentiert. In den vergangenen Jahren hat sich Pereyra auf die heilenden Aspekte von Tanz und Bewegung konzentriert und Yoggaton entwickelt, eine Bewegungspraxis, die Yoga und Reggaeton verbindet. Yoggaton umfasst viele der Themen, mit denen sich Pereyras Arbeit befasst, darunter Heilung, Ermächtigung durch Vergnügen und spirituellen Aktivismus, dekoloniale Praktiken und Wissensproduktion/-reflexion durch den Körper.


Neben ihrer Arbeit als Künstlerin ist Pereyra auch zertifizierte Yogalehrerin und Psychologin.

 


Songlines For Truckers

Maren Strack

Maren Strack haucht nutzlos gewordenem Material neues Leben ein: mit Schweiß- und Lötgerät, mit Atem und Bewegung.

Ihr Körper ist der Geigenkasten, der Akkuschrauber, die Stimmgabel.
Sie baut Musik aus Gummihaut und Klettverschluss. Der Schrott wird auf Sinn und Sinnlichkeit geprüft. Klang und Form bestimmen den choreographischen Einsatz. Aus den Recherchen entstehen Choreographien, die sie zur Aufführung bringt.

In Songlines for Truckers werden ausgediente Orgelpfeifen mit Pressluft bespielt, die Maren Strack aus recycelten LKW-Schläuchen tanzt. Aus dem Wechselspiel von Atem, Kompressor, Stille und dem Flüstern des Kautschuk entstehen Vibration, Sound und Rhythmus.

Eine Performance von Maren Strack. Zusammen mit Kerstin Lücker (Ton) und Johan Lorbeer (Szenenbild)

www.Maren-Strack.de

 

Maren Strack arbeitet im Beziehungsfeld von Bildhauerei, Neuer Musik und Tanz. Sie untersucht Materialien auf ihre Klänge und Tanzbarkeit und entwickelt aus installativen Versuchsanordnungen komponierte Choreographien.

Kerstin Lücker ist Autorin, sie hat über Musiktheorie promoviert und seit sie 12 Jahre alt war an Konzerten, Uraufführungen und Rundfunkaufnahmen der Stücke von Mathias Spahlinger, Jakob Ullmann, John Cage u.v.a. teilgenommen oder diese geleitet (als Mitglied der AG Neue Musik Grünstadt und anderer Ensembles).

Johan Lorbeer ist Performancekünstler und der Erfinder der Still Life Performance. Er ist Spezialist für Performanceinstallationen.

Unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie das NATIONALE PERFORMANCE NETZ - STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.

 


HOLY SHIT!, Lecture Performance

Ella Ziegler

Neben der aktuellen Klimakrise steuern wir auf eine globale ökologische Nährstoffkrise zu. Laut Wissenschaft wird die Nährstoffkrise gravierendere ökologische, ökonomische und humanitäre Herausforderung und Konflikte mit sich bringen, als die Klimakrise. Aber warum spricht niemand über diese Nährstoffkrise? Was verstehen wir unter einer Nährstoffkrise? Und wie können wir dieser Krise entgegensteuern?

Zieglers Lecture Performance HOLY SHIT! ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Bodenforscher Johannes Lehmann (Cornell University, USA), einer kulturhistorischen, naturwissenschaftlichen, soziologischen, psychologischen und architektonischen Recherche und einem praktischen Selbstversuch, die sie in ein performatives partizipatorisches Format überführt, das Fakten und Fiktionen über Ökologie, Nährstoffkreisläufe und fehlgeleitete Erfindungen und Entwicklungen der Menschheitsgeschichte offenbart.

Mit der Lecture Performance HOLY SHIT! veranschaulicht Ella Ziegler ökologische Zusammenhänge und schlägt modellhafte individuelle Maßnahmen vor, die ökologische Nährstoffkreisläufe wieder schließen, sodass die Gesundheit unserer Böden und die davon abhängige Ernährung und Gesundheit der Menschheit in der Zukunft gewährleistet sein werden.

Die interdisziplinären Kooperationen und Projekte der Künstlerin, Kuratorin und Vermittlerin Ella Ziegler sind eine andauernde performative Praxis, die ökologische, soziale und politische Konstellationen untersucht sowie gesellschaftliche Stimmungen und individuelle Gefühle offenlegt. In Form von Performances und Interventionen speist sie eigene erzählerische Episoden und Fiktionen in den jeweiligen realen thematischen Kontext ein. Aufgrund aktueller multipler ökologischer Krisen kooperiert sie mit Naturwissenschaftler:innen, Ingenieuer:innen und Stadtplaner:innen, wobei sie die Potenziale von künstlerischen Forschungs-, Arbeits- und Vermittlungsstrategien für ökologisch aktivistische Zwecke nutzt.

vwww.ella-ziegler.de

 


Selbstporträt als Gurke

Aron Lesnik

Als Kind litt ich bis aufs Blut unter Neurodermitis. In purer Verzweiflung legten mir meine Eltern Gurkenscheiben auf den aufgekratzten Körper. Ob es meiner Haut wirklich genützt hat, kann ich nicht sagen. Und doch hat es geholfen: Ich bildete mir ein, dass mich das Kühle heilte. Dass sich die Nässe zwischen meine trockenen Poren legte. Dass es die Natur war, die mich stärkte. Doch womöglich lag es einfach nur an meinen Eltern und ihrer zutiefst menschlichen Geste des sich Kümmerns.
In jedem Moment zwischen Behaupten und Relativieren entsteht Reibung, die für mich lebendig und im besten Sinne dialogisch ist. In meiner künstlerischen Praxis möchte ich ambivalente Kräfte entfalten, Eindeutigkeit bekämpfen und das Vermassende zurückdrängen. Wo wir auch denken, verallgemeinern wir. Ohne Verallgemeinerung wäre wahrgenommene Realität nur ein ungeordneter Haufen irgendwelcher Zustände: wildes Chaos. Allein unsere Sprache ist nur hinreichend: Wie sollen wir auch über die Dinge denken, wenn nicht in unpassenden Rahmen und undurchsichtigen Containern?

 

Die Gurke als Heilmittel? Offene Haut als krank? Eltern als sich aufopfernde Kümmerer? Wir sind auf Verallgemeinerung sowohl angewiesen als auch zurückgeworfen.
Es ist eine diffizile Konstruktion aus Verausgabung und Identifikation notwendig, um überhaupt zu denken und zu sein. Und sehr wahrscheinlich liegt in jedem einzelnen Versuch ein Scheitern. Um unsere Unzulänglichkeit zu ertragen, kümmern wir uns. Um uns selbst, um andere, um die Welt. Kümmerlich.

Aron Lesnik, geboren 1985 in Berlin, lebt und arbeitet hier. Seine künstlerische Praxis umfasst Video-Installationen und Konzeptuelle Performance. In seinem Werk verhandelt er vor allem Mechanismen von Repräsentation und von normativen Identitäten. Seit 2012 wurden seine Arbeiten kontinuierlich in Galerien und auf Festivals sowohl national als auch international präsentiert, zum Beispiel beim European Media Arts Festival Osnabrück und in der GfzK Leipzig.

www.aronlesnik.de

 


Operation Orpheus

Jule Flierl

Operation Orpheus ist ein chirurgischer Eingriff am offenen Körper einer romantischen Oper in die Organe des kulturellen Gedächtnisses. Mit Gesten des romantischen Balletts und zeitgenössischer Zeitlichkeit loopt sich das Drama durch die Geschichte. Es geht in dem Lied um den Moment, als Orpheus in die Unterwelt absteigt, sich umdreht, obwohl er nicht sollte, und daraufhin alles verliert. Das hinter sich Schauen wird zum choreografischen Prinzip, die Protagonistin tritt auf der Stelle und bleibt in einer anachronistischen Arie stecken.

Das für Kastraten geschriebene Originallied von Gluck wurde von Berlioz überarbeitet für Mezzosopran, was zu einer Interpretation des männlichen Helden durch Sängerinnen führte und somit zu lesbischen Liebesszenen in den Opernhäusern des 19. Jahrhunderts.

Jule Flierl artikuliert in Operation Orpheus Tanz und Stimme synchron, verschoben und gegenläufig. Sie komponiert die Reibung zwischen Stimmäußerung und Tanzbild zu einer lebendigen Skulptur. Operation Orpheus ist ein Hybrid aus schon Gesagtem, einer Kreuzung und Erweiterung von Kunstgattungen.

Jule Flierl ist eine Tanz- und Stimmkünstlerin aus Berlin.
Sie entwickelt Choreografien, die Bewegung in den auditiven Bereich übersetzen und das Verhältnis zwischen Sehen und Hören verunsichern. Sie belebt das Erbe von Valeska Gert, einer Avantgarde-Tänzerin aus dem Berlin der 1920er-Jahre, die als erste den Begriff Ton-Tanz geprägt hat: Tanzen mit der Stimme. Für 2021 arbeitet sie in verschiedenen Formaten mit der Choreografin Antonia Baehr und der Ton-Tanz-Künstlerin Irena Z. Tomažin zusammen. 2023 hatte das Quartet „Time out of Joint“ Premiere, in dem es um die Stimme als Kampfplatz politischer Repräsentation geht.

www.juleflierl.weebly.com

 


Sounds draw the lines, lines buzzing

Katja Pudor mit Hilary Jeffery und Elena Kakaliagou

In der Performance Sounds draw the lines, lines buzzing arbeiten Katja Pudor, Hilary Jeffery und Elena Kakaliagou zum ersten Mal gemeinsam. Bei der ca. einstündigen Performance entwickelt sich wie in einer Petrischale etwas Gemeinsames gleichberechtigt im Prozess. Jede/r beeinflusst mit ihrer/seiner Personalität und ihrem/seinem speziellen Arbeitskontext die entstehende Arbeit.

Auf einem weißen 4,50 m x 10 m großen Blatt Papier gehen eine Zeichnerin und zwei Musiker:innen in Resonanz. Um auf den aus verschiedenen Quellen entstehenden Sound reagieren zu können, ist die Aufmerksamkeit der Spieler:innen auf das gegenseitige „sich hören“ und „wahrnehmen“ gerichtet.

Katja Pudor (Berlin) ist Bildende Künstlerin und arbeitet an der Schnittstelle von Zeichnung und Performance. Ihre grafischen Performances machen den tänzerischen Gestus als Wechselspiel von Spannung und Lösung, Stocken und Fließen, Verdichten und Überschreiben auf der Fläche des Bildträgers erfahrbar. Die von ihr verwendeten Zeichengeräte werden dabei zu Prothesen, die den Körper in den Raum hinein verlängern.

Die Performances der Künstlerin Katja Pudor machen den Prozess der Entstehung einer Zeichnung sichtbar ist. In den soundbasierten
Zeichnungen untersucht sie die Wirkung von Sound/Klang: Wie ist die Beziehung zwischen dem Klang, meinem Körper und seiner Spannung auf den Hörsinn? Wie verhält sich mein Körper, der selbst ein Resonanzkörper ist, mit seinen inneren Schwingungen und äußeren Spannungen zueinander?

Hilary Jeffery ist als Blechbläser und Komponist in den Bereichen Improvisation, elektronische und zeitgenössisches Musik tätig.

Elena Kakaliagou, Hornistin im Bereich der zeitgenössischen, improvisierten und freien Musik, seit 2010 in Berlin tätig und immer wieder mit Freude offen für neue Begegnungen auf der Bühne, diesmal mit der Kunst der Zeichnung.

www.katjapudor.de
www.hiljef.com
www.elenakakaliagou.com


Intangible Sound of Contact: partizipative Performance

Laura Mello

Intangible Sound of Contact verwendet Sound als Werkzeug, um den Moment des ersten Kontakts zwischen verschiedenen Kulturen zu untersuchen. Die Künstlerin versteht das Wort Kultur in einem breiteren, vom Mikro- bis zum Makrosoziologischen erweiterten Sinn und stellt Fragen wie: Was ist der Sound des Kulturkontakts? Wie kann man Kosmovisionen mit Sound transportieren? Wie beeinflusst uns dieses Wissen heute? Gibt es eine postkoloniale Art des Hörens? Wie klingt diese?

Das Projekt reflektiert die Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts, die Zeit des sogenannten Neokolonialismus, der florierenden Industrie und des Runs auf Energiequellen. Ausgehend von der Gründung der deutschen Kolonie Blumenau in Brasilien im Jahr 1850 (Laura Mellos Geburtsstadt) zieht die Künstlerin eine Linie, die bis in die Gegenwart führt, und wirft Fragen nach den Folgen von Rassenvorherrschaft und Dichotomien wie Wildheit vs. Zivilisation auf.

In einer Reihe von Audiowalks, Performances und Besprechungen schlägt Laura Mello eine Untersuchung vor, die sich auf drei Achsen stützt: 1. Hörbare schriftliche Geschichte / 2. Mündliche Tradition als Sound Art / 3. Laut klingende Begegnungen.
Das Lautsprecherkostüm der Performerin verweist auf ihr konstruiertes Selbst, eine Kunstfigur, Ergebnis von fast 200 Jahren Migration und Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen. In der Orangerie lädt Laura Mellos Kunstfigur das Publikum ein, sich auf ein Kontaktspiel mit unerwartetem Ausgang einzulassen.

 

Laura Mello ist Komponistin und Performerin. Sie hat Abschlüsse in Sozialer Kommunikation, Komposition und Dirigieren, elektroakustischer Komposition und Musikästhetik. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das Spiel mit Motiven aus der gesprochenen Sprache und aus Field Recordings. In ihren Instrumentalkompositionen, Klanginstallationen, Interventionen und Performances erforscht sie die menschliche Wahrnehmung für akustische Phänomene im Zusammenhang mit der gesprochenen Sprache. Laura Mello lebt in Berlin und ist Mitglied von Errant Sound.

www.lauramello.org


Nackte Erde, Live Environment mit Laura Siegmund

Sandra Man

 

Nackte Erde ist ein Live Environment aus Performance, Video und Text. Die Tänzerin Laura Siegmund bezieht sich mit ihren Bewegungen auf die Umgebung. Ein Video zeigt sie auf einer weitläufigen Brache an der Landsberger Allee in Berlin-Lichtenberg; zugleich schafft Laura Siegmund mit ihrer Live-Performance den Bezug zum Hier und Jetzt: diesem Boden, diesem Licht, diesem Raum, diesem Publikum. Der Text von Sandra Man, gedruckt auf Bodenplatten und gesprochen von Laura Siegmund, folgt den Bewegungen des menschlichen Körpers und denen der Landschaft. Zwischen Ferne und Nähe, Bild und Körper, im Raum von Vorstellung und Präsenz entfaltet sich in der Orangerie, selber eine Zone zwischen Innen und Außen, ein Gefühl für die Erde.

Sandra Man ist Künstlerin und Autorin. Seit 2017 arbeitet sie vor allem outdoor in entlegenen Gegenden an Embodied Landscapes. In Performances, Videos und Texten, zusammen mit Performer:innen und Tänzer:innen, sucht sie einen neuen Bezug zwischen Körper und Landschaft. Ihre Arbeit wird auf Festivals, in Theatern und Kunstorten gezeigt, darunter Tanzfabrik Berlin, Sophiensaele, WUK performing arts Wien, imagetanz, Kunstraum Lakeside, HAUNT Berlin.

 

Laura Siegmund ist Tänzerin. Sie studierte an der ArtEZ University of The Arts, Niederlande, wonach sie für ein Engagement bei
Sasha Waltz nach Berlin ging. Zeitgleich begann eine andauernde Tätigkeit als freischaffende Tänzerin. Mit der Künstlerin Sandra Man hat sich während der vergangenen Jahre eine enge und fortwährende Zusammenarbeit entwickelt, in der Performances, Installationen, Videoarbeiten und Texte entstehen.

www.sandraman.com


Parts from My Dog is My Piano, a sonic lecture-performance

Antonia Baehr

 

Tocki und Bettina von Arnim leben zusammen im selben Haus in Südfrankreich. Sie sprechen nicht dieselbe Sprache, gleichen sich kaum und doch haben sie zusammengefunden. Baehr skizziert ein subjektives, akustisches Porträt der Verbundenheit ihrer Mutter mit ihrem Hund: Kann das Haus, das sie sich teilen, wie die musikalische Partitur der Geschichte eines Zusammenlebens von Hund und Mensch gelesen werden? Welche Art Sprache ergibt sich aus diesem Duett der alltäglichen Vorgänge, dieser Choreografie der Verbundenheit?

Konzept, Erarbeitung, Performance: Antonia Baehr
Dramaturgische Begleitung: Valérie Castan
Sound: Janine Eisenächer
Organisation: Alexandra Wellensiek
Produktion: make up productions

www.make-up-productions.de

Antonia Baehr lebt und arbeitet als Choreografin, Performerin, Filmemacherin und Bildende Künstlerin in Berlin.

Ihre Stücke untersuchen häufig die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters.
Zur Zeit arbeitet sie unter anderem zusammen mit Latifa Laâbissi, Neo Hülcker und Jule Flierl. Baehr ist Produzentin des Pferdeflüsterers und Tänzers Werner Hirsch (der auch in Pauline Boudry & Renate Lorenz` Filminstallationen erscheint); des Musikers und Choreografen Henri Fleur, des Komponisten und Performers Henry Wilde und anderen.

Mit Unterstützung von: FAR° festival des arts vivants (Nyon)
Dank an: Bettina von Arnim, Tocki, Donna J. Haraway, François Noudelmann, Avital Ronell, Gertrude Stein, Villa Gillet/Walls and Bridges NYC

Infinite Affinities – Chords and Discords

Premiere: 25. Oktober 2011, Kulturabteilung der französischen Botschaft, New York City,

Im Rahmen von Akkorde und Dissonanzen - Musikalische Muster von Affinitäten


 

Fotodokumentation der Performances von 2022

 

Programm 2022

 

Freitag, den 2. September, 18–20 Uhr

18:00 Uhr Lorena Izquierdo & Steffi Weismann,

19:00 Uhr Samantha Bohatsch,

im Anschluss

Black on Black (FezayaFirar & Ceren Oykut)

 

Samstag, den 3. September, 16–20 Uhr

Guda Koster & Frans van Tartwijk, im Außenraum

16:00 Uhr Nicole Wendel & Jan Burkhardt

17:00 Uhr Adriana Disman,

18:00 Stella Geppert mit Lyllie Rouviere,

im Anschluss

Black on Black (FezayaFirar & Ceren Oykut)

 

Sonntag, den 4. September, 16–20 Uhr

Guda Koster & Frans van Tartwijk, im Außenraum

16:00 Susanne Bosch,

17:00 Lorena Izquierdo,

18:00 Stella Geppert mit Lyllie Rouviere

19:00 Anja Ibsch

 

im Anschluss

Talkrunde zum Thema Performance mit Susanne Bosch,

Florian Feigl, Stella Geppert, Anja Ibsch und Teena Lange

 

Eintritt frei

 

In der Kleinen Orangerie am Schloss Charlottenburg,

Spandauer Damm 22, 14059 Berlin

 

Programmplanung 2022 von Oliver Möst mit freundlicher Unterstützung von:

Marie DuPasquier / Display und Teena Lange / grüntaler9


In der Kleinen Orangerie am Schloss Charlottenburg,

Spandauer Damm 22, 14059 Berlin